Name: | Logarithmische Rechenwalze |
Baujahr: | um 1930 |
Bezeichnung: | 24 Meter LOGA Rechenwalze von Daemen-Schmidt |
Stellenzahl: | |
Größe: | 68,5 x 32,5 x 32,5 cm |
Gewicht: | 3,5 kg |
Inventarnummer: | RS/20057 |
Beschreibung: |
Schweizer Rechenwalze der Firma Heinrich Daemen-Schmid aus Zürich/Schweiz.
Zwei Skalen sind auf einem beweglichen Innenzylinder (Stab) und eine Manschette
(Zunge) untergebracht. Durch Drehen werden die gewünschten Werte eingestellt
und zugehörigen Resultate abgelesen. Die Skalenlänge beträgt 24 Meter und die
Genauigkeit 5- bis 6-stellig. Das Gestell, der Zylinder und die Manschette sind
aus Metall. Die Skalenlänge beträgt 68,5 cm, der Zylinderumfang
80,5 cm und die Anzahl der Abschnitte beträgt 80.
Diese wertvolle Rechenwalze hat Herr Dipl. Architekt Heinz Joss aus
Dällikon/Schweiz unserer Sammlung gestiftet.
Grösste bekannte Rechenwalze
Dipl. Architekt Heinz Joss, Dällikon/Schweiz
Rechenschieber waren während 350 Jahren das wohl meistverbreitete Rechengerät.
Man rechnet darauf, indem man zwei oder mehr logarithmische Skalen gegeneinander
verschiebt; die Zahlenwerte sind auf diesen Skalen als Längen dargestellt, so dass
analog und nicht digital gerechnet wird. Die Länge dieser Skalen war entscheidend
für die Rechengenauigkeit: Je grösser die Länge, umso genauer das Rechnen.
Am bekanntesten war die Form des Rechenstabes, meist mit einer Skalenlänge von 25 cm.
Es gab aber auch Rechenscheiben, deren kreisrunde Skalen meist 30 oder 75 cm massen.
Um noch längere Skalen zu ermöglichen, wurde die Rechenwalze erfunden, bei der die Skalen,
je nach Grösse des Modells, in 20 bis 80 gleiche Teile zerlegt wurden, die dann parallel
zueinander rund um einen zylindrischen Körper angebracht wurden. Auf einer verschieb- und
verdrehbaren Manschette, die über den Zylinder gestülpt wurde, waren die Gegenskalen
angeordnet.
Die zahlenmässig wohl bedeutendste Produktion von Rechenwalzen betrieb die
Firma LOGA in Zürich; ihr Gründer und Besitzer war Heinrich Daemen-Schmid.
LOGA stellte Walzen mit Skalenlängen von 1,2 bis 24 m her; die gängigsten Modelle
waren die Walzen mit 12 und 15 m. LOGA war kurze Zeit so erfolgreich, dass ein Zweigwerk
in Berlin betrieben wurde. Obwohl dort dieselben Modelle wie in der Schweiz gebaut wurden,
hat man die schweizerischen Produkte immer ein paar Franken teurer verkauft als die
deutschen.
Das 24 m-Modell wurde in Zürich gebaut. Es war der genaueste Rechenschieber auf dem
Weltmarkt, er rechnete auf 5 bis 6 Stellen genau. Trotzdem ist die Nachfrage offenbar
bescheiden gewesen, das Modell war wahrscheinlich zu gross, zu unhandlich und zu teuer.
Von dieser 24 m-Walze sind nur drei Exemplare bekannt, eines davon steht nun in der
Sammlung der Universität Greifswald.
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