Name: | Magnettrommelspeicher R300 |
Baujahr: | ab 1968 |
Bezeichnung: | Magnettrommelspeicher |
Stellenzahl: | |
Größe: | 70 x 45 x 45 cm |
Gewicht: | 50 kg |
Maschinennummer: | |
Inventarnummer: | GG/010 |
Beschreibung: |
Der Magnettrommelspeicher besitzt enge Verwandtschaft zu den Magnetspeichergeräten.
Auch hier wird eine dünne magnetische Schicht zum Speichern der Informationen verwendet.
Kernstück des Magnetrommelspeichers ist ein Leichtmetallzylinder, die Trommel. Sie wird mit
konstanter Geschwindigkeit angetrieben und rotiert mit einer Drehzahl von 1 500 Umdrehungen/min.
Auf der Zylinderoberfläche ist eine dünne magnetisierbare Shicht gleichmäßig aufgetragen, Längs
der Zylindermantelfläche sind 100 Magnetköpfe fest angebracht, womit wie beim
Magnetbandspeichergerät in Spuren geschrieben und gelesen wird. Eine Spur kann
1 000 Zeichen zu 8 Bit aufnehmen.
Im Gegensatz zum Haupt- und Ferritkernspeicher werden die 8 Bit eines Zeichens fortlaufend
(seriell) abgespeichert, so dass kein paralleler Zugriff zu den 8 Bit möglich ist. Es liegt damit eine rein
serielle Arbeitsweise vor. Auf der Magnettrommel ist die kleinste adressierbare Einheit eine Speicherzelle.
Sie hat eine Kapazität von 10 alphanumerischen Zeichen. Da je Trommelspeicher 10 000
Adressen zur Verfügung stehen, ergibt sich je Magnettrommel eine Speicherkapazität von 100 000 Zeichen.
Die Magnetrommelspeichereinheiten können verwendet werden
- zur Speicherung der täglich abzuarbeitenden Arbeitsprogramme,
- zur Zwischenspeicherung von Bewegungsdaten zwischen zwei Verarbeitungeläufen sowie
- zur Aufnahme von bestimmten, nicht zu umfangreichen Bestandsdaten.
Beim Robotron 300 galten folgende Daten:
Kapazität: | 100 000 Zeichen (400 000 Zeichen) |
Ansteuerungseinheit: | 10 Zeichen, Worte, Blöcke |
Zugriffszeit: | 24 ms=0,024 s (Suche) |
Ansteuerungsaufwand: | mittel |
max. Übertragungsgeschwind.: | 35 000 Zeichen/s |
Der Trommelspeicher diente als Speicherelement an der Großrechenanlage R300
im Rechenzentrum der Universität, er wurde aufgeschnitten, um die
Wirkungsweise der Lese- und Schreibköpfe zu zeigen.
Die Großrechenanlage R 300 (produziert von 1967 -72)
wurde in Minsk (Weißrußland) hergestellt. Sie gilt
als Produktion der RGW-Staaten (ehemalige UdSSR plus
sozialistische Staaten) und wurde in diesen Staaten auch eingesetzt.
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