11.6 Client-NTP-Konfiguration
Die lokalen Uhren von Computern müssen nicht immer die richtige Zeit kennen, sie können vor- und nachgehen, wie Ihre Armbanduhr. Für einige Netzwerkdienste und Anwendungen ist es allerdings von Bedeutung, dass der Rechner die »richtige« Uhrzeit kennt und weder vor- noch nachgeht. In vielen Fällen ist es sogar notwendig, dass alle Rechner im Netzwerk die exakt gleiche Uhrzeit verwenden. <Stellen Sie sich vor, in einem Rechenzentrum wird ein zentrales Netzwerklogging durch syslogd benutzt, aber die Rechner des Netzwerks benutzen unterschiedliche Zeiteinstellungen!>
Zu diesem Zweck wurden das Network Time Protocol (NTP) sowie das einfachere Simple NTP (SNTP) entwickelt. Ein NTP-Client synchronisiert dabei die aktuelle Uhrzeit mithilfe des NTP-Servers. <Mehr zum Protokoll finden Sie unter www.ntp.org.>
ntpdate
Unter vielen Linux-Distributionen läuft mittlerweile standardmäßig nach der Installation ein vorkonfigurierter NTP-Client.
Dabei gibt es verschiedenste Implementierungen des NTP. Unter Ubuntu kommt beispielsweise der NTP-Client ntpdate zum Einsatz. Dienste gibt es ebenfalls mehrere, etwa den openntpd, der vom OpenBSD- Projekt entwickelt wird. <Mehr hierzu finden Sie unter www.openntpd.org.>
Die Verwendung von ntpdate ist dabei sehr einfach: Man ruft als Superuser das Programm auf und übergibt dabei den Namen des zu verwendenden NTP-Servers.
# /usr/sbin/ntpdate ntp.ubuntu.com 12 Aug 18:03:59 ntpdate[7698]: adjust time server 82.211.81.145 offset 0.010155 sec
Listing 11.14 ntpdate verwenden
Ein passender Cronjob könnte etwa folgendermaßen aussehen: <Zur Erinnerung: Editieren lässt sich die Konfiguration durch crontab -e.>
# Alle 30min Zeit setzen 0,30 * * * * /usr/sbin/ntpdate ntp.ubuntu.com
Listing 11.15 Der Cronjob für ntpdate