17.6 3D-Desktop und Transparenz
Unter Linux-Systemen sind seit einiger Zeit 3D-Desktops mit Transparenz- und Zoomeffekten sehr beliebt. In den Genuss dieser Features kommt man, wenn man eine entsprechend schnelle Grafikkarte besitzt und OpenGL-Beschleunigung in der X-Konfiguration aktiviert hat.
Besonders bekannt sind in diesem Bereich die beiden Projekte Beryl und Compiz, wobei Beryl einst eine Abspaltung vom Compiz-Projekt gewesen ist. Im April 2007 gaben beide Projekte (auf Grund ähnlicher Zielsetzungen) ihre Wiedervereinigung bekannt. Wir werden uns in diesem Buch allerdings auf Beryl beschränken, da bisher nur eine Development-Version der Fusion verfügbar ist. <Die zum Zeitpunkt des Schreibens aktuelle Version 0.5.2 erschien am 13. August 2007.>
Features von Beryl
Die Features von Beryl sind recht zahlreich und beinhalten etwa, das der Desktop als Würfel gesehen wird, wobei die Seiten des Würfels die virtuellen Desktops darstellen. Die Anwendungsfenster können hereingezoomt, geschüttelt (sie bewegen sich wie Gummi, wenn man an ihnen zieht und kleben sich an anderen Fenstern und an dem Bildschirmrand fest) und mit dem Mausrad in feinen Abstufungen transparent gestellt werden. Ausserdem gibt es Effekte für Regen, Sturm und abbrennende Fenster sowie eine Funktion zur Übersicht über alle Fenster. Weitere Features und eine vollständige Dokumentation finden Sie auf beryl-project.org.
Installation
Einige Distributionen bieten Anleitungen und Pakete zur Installation von Beryl. Unter Debian müssen beispielsweise nur die beryl*-Packages installiert werden. Für OpenSUSE und Ubuntu gibt es sehr ausführliche Anleitungen auf en.opensuse.org/Beryl bzw. wiki.ubuntuusers.de/Beryl. Findet man keine Anleitung für die eigene Distribution, dann ist auch das kein Problem. Auf beryl-project.org kann man sich den Quellcode herunterladen (eine Anleitung zum selber-bauen findet sich im Beryl-Wiki, das ebenfalls auf der Seite zu finden ist).