18.2 GNOME
GNOME <GNU Network Object Model Environment> ist ein Desktop-System, das auf der Gtk+-Library basiert und wohl als populärster Konkurrent des KDE-Desktops angesehen werden kann. Besonders im amerikanischen Raum ist GNOME – was auch für die Programmierung mit der Gtk-Library gilt – sehr verbreitet. Gtk wurde eigentlich für das Grafikprogramm »The Gimp« entwickelt, das wir im Abschnitt 19.4.1 besprechen werden. <Gtk steht für »Gimp-Toolkit«. Gtk wurde aus dem Grund entwickelt, dass KDE die nicht völlig freie Qt-Library verwendet. Und mit GNOME sollte eine Oberfläche entstehen, die keine eingeschränkt nutzbaren Bibliotheken mit sich bringt. Außerdem sei noch ein kleiner »Vorteil« von Gtk gegenüber Qt genannt: Gtk kann auch mit C benutzt werden. Je nach Geschmackssache ist dies auch als Nachteil zu sehen, Qt ist nämlich sehr komfortabel zu programmieren und Gtk (das nicht objektorientiert ist) hat recht lange Funktionsnamen.>
Das Ziel des GNOME-Projekts ist ... nun, eigentlich könnte man an dieser Stelle erneut den KDE-Text abtippen, und trotzdem würde der Inhalt stimmen.
Jedenfalls geht es mal wieder darum, eine möglichst einfach zu verwendende, stabile und internationalisierte Desktop-Oberfläche zu schaffen, was den Entwicklern offensichtlich auch gelungen ist. Nicht zu vergessen ist dabei die Portabilität der Oberfläche – GNOME läuft unter Linux, Solaris, HP-UX, BSD und Darwin.
Wie KDE so bietet auch GNOME diverse Tools für seine Anwender. GNOME verfügt über ein Taskpanel, in dem alle momentan laufenden Anwendungen durch Buttons verfügbar gemacht sind, und über ein Startmenü, über das Programme gestartet werden können und die Desktop-Konfiguration aufgerufen werden kann.
Nautilus
Was unter KDE der Konqueror ist, ist unter GNOME der Dateimanager Nautilus. Nautilus kann zudem ebenfalls als Browser fungieren und geht sparsamer mit den Ressourcen des Rechners um, d. h., dass er etwas performanter ist.
Panel
Das Gnome-Panel dient wie auch bei KDE primär dazu, Programme zu starten. Allerdings gibt es auch hier kleine Applet-Programme, die sich in das Panel integrieren. Zudem gibt es auch Schnellstart-Buttons, die durch große Icons im Panel repräsentiert sind.
Virtuelle Desktops
Auch stehen virtuelle Desktops zur Verfügung, die jeweils wiederum in virtuelle Teilbereiche untergliedert sind. Zwischen solchen Teilbereichen lässt sich, je nach Konfiguration, hin- und herscrollen, indem man die Maus an den Bildschirmrand bewegt. Doch Achtung: Wenn Sie von diesem Feature Gebrauch machen, sollten Sie entsprechend vorsichtig mit der Maus umgehen. Möchte man ein Fenster mal am Bildschirmrand anklicken, kann man so nämlich schnell woanders landen.
18.2.1 Softwarekomponenten
Auch für den GNOME-Desktop stehen Ihnen viele Zusatzprogramme zur Verfügung (die auch unter KDE eingesetzt werden können). Hierzu zählt zum Beispiel der schlanke Editor gedit.
GIMP
Das Grafikprogramm GIMP ist wohl der populärste Vertreter dieser Programme. Wir werden uns, wie bereits erwähnt, im nächsten Kapitel genauer mit GIMP beschäftigen.
Office-Umgebung
Für Zeitplanung, Kontaktmanagement und als Mailprogramm steht Ihnen Evolution zur Verfügung. Zudem werden mit abiword ein Programm zur Textverarbeitung und mit gnumeric eine Programm zur Tabellenkalkulation mitgeliefert.