A.3 Linux: Slackware-Installation
Slackware (www.slackware.com) ist die älteste noch bestehende Distribution. Seit ihrer Entstehung ist diese Distribution äußerst populär. Sie wird seit Anfang an von Patrick Volkerding geleitet. <Es arbeiten noch ein paar weitere Leute an Slackware-Linux, wie Sie auf der Webseite nachlesen können.>
Die Installation von Slackware-Linux gestaltet sich nicht so einfach, wie es beispielsweise bei SuSE-Linux der Fall ist. Einsteigern kann dies durchaus Kopfzerbrechen bereiten, aber keine Angst: Wenn man einmal verstanden hat, wie es geht, ist diese Installation nicht nur äußerst einfach, sondern auch sehr schnell abgewickelt. Zunächst booten Sie das Installationsmedium (Slackware-CD oder Boot-Floppy).
A.3.1 Nach dem CD-Boot
Keyboard-Layout
Anschließend wählen Sie als KEYBOARD-MAP den Eintrag qwertz/ de-latin1-nodeadkeys.map aus. Das beschert Ihnen schon mal die deutsche Tastaturbelegung.
Nachdem dieser Schritt getan ist und Sie sich als root eingeloggt haben (oder beim Login einfach Return gedrückt haben), befinden Sie sich in einer Shell. Diese Tatsache ist etwas enttäuschend, weiß man doch von anderen Distributionen, dass nun ein farbenfrohes Menü auf einen wartet.
Partitionierung
Doch stecken Sie den Kopf nicht in den Sand: Es geht trotzdem recht einfach weiter. Sie können entweder den harten Weg gehen und Ihre Festplatte nun mit fdisk partitionieren, oder Sie verwenden das menü-basierte cfdisk, dessen Bedienung intuitiv ist. Sie müssen eine Linux-Partition erstellen und außerdem einer primären Partition ein »Boot«-Flag verpassen – so, wie es bei jeder anderen Distribution auch der Fall ist. Zum Schluss aktualisieren Sie noch mit »Write« die Partitionstabelle und beenden das Programm. Fertig.
A.3.2 Setup
Das Setup-Programm wird nun mit setup gestartet. Und siehe da: Sie bekommen das ersehnte Menü inklusive »Farbe und Bunt«.
KEYMAP
Da Sie bereits eine Keymap selektiert haben, können Sie diesen Punkt überspringen. Falls Sie noch einmal die Keymap überprüfen oder ändern möchten, steht Ihnen diese Option allerdings auch an dieser Stelle zur Verfügung.
ADDSWAP
Sofern Sie mit fdisk bzw. cfdisk eine Swap-Partition angelegt haben, können Sie diese mit ADDSWAP einbinden.
TARGET
Der Menüpunkt TARGET dient zur Auswahl des Installationszieles, also der Partition, auf der Slackware-Linux installiert werden soll. Nachdem man die gewünschte Partition selektiert hat, erscheint eine Abfrage zur Formatierung. Installiert man komplett neu, sollte man Format wählen. Möchte man zusätzlich kaputte Festplatten-Bereiche aufspüren lassen, verwendet man Check. Installiert man hingegen ein Update einer bestehenden Slackware-Installation oder ist die Partition bereits formatiert, wählt man den letzten Menüpunkt, No, aus.
Windows- Dateisysteme
Nun können automatisch ermittelte Windows-Dateisysteme eingebunden werden. Dabei werden übrigens auch USB-Devices erkannt.
SOURCE
Als Installationsquelle (SOURCE) wählt man in der Regel die CD der Distribution, die automatisch erkannt werden kann.
PACKAGES
Es folgt die Auswahl der zu installierenden Package-Sektionen. Das bedeutet, dass zunächst nicht die Packages selbst, sondern nur die sogenannten »Serien« ausgewählt werden. Es wird jeweils angezeigt, welche Abkürzung welcher Serie entspricht. Möchten Sie zum Beispiel keinen »KDE-International Support« und damit auch die darin enthaltenen Packages nicht installieren, selektieren Sie auch die entsprechende Serie (»KDEI«) nicht.
Es folgt die Art der Paketauswahl. Hierbei gibt es verschiedene Methoden, die Pakete (Packages) auszuwählen: Im »Expert«-Modus erscheint für jedes Paket ein eigenes Fenster, bei dem bestätigt werden muss, ob es installiert werden soll oder nicht. Im »Menue«-Modus erscheinen die Fenster nur sektionsweise, was viel Zeit spart und auch sehr übersichtlich ist. Eine Sektion kann als Thematik verstanden werden, der Pakete angehören. Die Sektion zum Thema »Y« (Spiele) bietet Ihnen beispielsweise eine Auswahl der verfügbaren Spiele. Mit der Leertaste und den Cursortasten können Sie anschließend die Pakete markieren, die installiert werden sollen.
A.3.3 Konfiguration
Nachdem die Packages installiert sind, folgt die grundlegende Systemkonfiguration.
Kernel
Bei der Installation installiert man in aller Regel den Kernel von der CD-ROM bzw. DVD und wählt für normale IDE-Systeme den Eintrag »bare.i/bzImage«. Für SCSI- und RAID-Systeme brauchen Sie andere Kernel. Entweder hat man sich den Kernel-Quellcode installiert und kompiliert den entsprechenden Support für sein Gerät in den Kernel ein (bzw. lädt dessen Treiber als Kernel-Modul), oder man findet unter den Standard-Kerneln einen, der die Geräte unterstützt, die man verwendet. Die Liste der unterstützten Geräte finden Sie in den Textdateien auf dem Slackware-FTP-Server (eine etwas umständliche Vorgehensweise, aber eine Alternative ist eigentlich nur der Kernel-Bau von Hand).
Bootdisk, Modem
Heutzutage benötigt man eigentlich keine Boot-Diskette mehr. Falls doch, kann man nun eine erstellen. Seit Slackware 10.2 wird anschließend eine Liste mit »modernen« Modems dargestellt, aus denen man sich, falls man eines verwendet, das entsprechende auswählen darf. <Bis vor einigen Jahren konnte man zwischen verschiedenen Urzeit-Modems auswählen, die zwischen 300(!) und 33600 Baud leisteten. Das erinnert mich doch gleich an meine erste Slackware-Installation – welch eine Atmosphäre. :-)>
Hotplug, LILO
Verwendet man Hotplug-Hardware, kann man auch das Hotplug-Subsystem aktivieren. Im Gegensatz zu den meisten anderen Distributionen verwendet Slackware nicht den GRUB-Bootloader, sondern noch immer LILO. Je nachdem, ob man LILO installieren möchte und ob man Bootparameter selbst angeben möchte (expert) oder fast alles automatisch konfigurieren lassen möchte (simple), stellt sich Slackware nun auf jeden Benutzer ein, um den Bootloader zu installieren. Sie sollten den LILO im Master-Boot-Record (MBR) installieren.
Maus
Bei den Mäusen sollte man in der Regel usb für USB-Mäuse oder PS2 für PS/2-Mäuse auswählen. Ältere Mäuse verwenden oftmals auch noch die COM-Ports. Entschließt man sich anschließend dazu, den GPM zu starten, kann man die Maus auch in der Konsole verwenden.
Netzwerk
Die Netzwerkkonfiguration ist intuitiv zu verwenden. Zunächst wird ein Hostname, dann dessen Domain und anschließend die IP-Adressierung festgelegt (statisch oder mit DHCP-Server). <Falls Sie an dieser Stelle nicht weiter wissen und nicht extra das Netzwerk-Kapitel lesen möchten, geben Sie als Hostname »myhost«, als Domain »mynet«, als statische IP-Adresse »192.168.0.30« und als Subnetzmaske »255.255.255.0« ein.>
Sofern Sie einen Router (Gateway) verwenden, kann dieser auch angegeben werden. Sofern Sie keinen eigenen Nameserver besitzen, geben Sie die IP-Adresse eines Nameservers bei Ihrem Provider an. Falls Sie diesen nicht kennen, können Sie an dieser Stelle auch erst einmal Return drücken. <Die meisten Leser werden wohl T-Online-Kunden sein. Die Nameserver von T-Online liegen, so weit uns das bekannt ist, im Bereich zwischen 194.25.2.129 und 194.25.2.133.>
Dienste
Möchte man nun, dass Slackware beim Start automatisch einige Dienste startet, können diese nun selektiert werden.
Uhrzeit
Die Uhrzeit sollte auf die lokale Zeit (local time) gesetzt werden. Es erscheint ein Fenster zur Auswahl Ihres Ortes.
EXIT
Nachdem die Installation abgeschlossen ist, wählt man den Menüpunkt EXIT und startet das System durch Aufruf von reboot neu. Vergessen Sie nicht, die Installationsmedien zu entfernen. Slackware-Linux sollte nun durch den Linux Loader (LILO) bootbar sein.